Technisch schwierig, läuferisch anspruchsvoll

 
Nur eine Woche nach der Langdistanz-Schweizermeisterschaft wurde das schweizerische OL-Volk zu den Titelkämpfen über die Mitteldistanz eingeladen.
 
Der OL Verein Zug übernahm die Organisation dieser Veranstaltung und wählte als Wettkampfgebiet das Hürital und die Brandhöchi oberhalb Unterägeri. Den Wettkämpfern wurde ein voralpines Laufgebiet zwischen 800 und 1200 Metern über Meer präsentiert. Das Gelände unterschied sich zwischen technisch anspruchsvollen Partien und läuferisch schwierigen Abschnitten und forderte so die Athleten sowohl kartentechnisch als auch physisch. Kurze Postenabschnitte in dichtem Wald wechselten sich mit längeren Routenwahlen ab, bei denen oft steile Aufstiege und ebensolche Abfahrten bewältigt werden mussten.

OL-Wochenende im Engadin

Bler Plaschair e bun Successe, so die Willkommensgrüsse der OL-Gemeinschaft Engadin, die der schweizerischen OL-Familie einiges zu bieten wusste. Trotz der für einmal schlechten Wetterprognose reisten 1900 OL-Begeisterte nach Scuol ins Unterengadin, von den Eliteläufern und den Athleten der Regionalkader über die erfahrenen Hobby-Läufer bis hin zu den Anfängern, die erstmals OL-Luft in den typischen Engadiner Lärchenwälder schnuppern wollten.
Am Samstag wurde die Mitteldistanz im anspruchsvollen Laufgebiet oberhalb von Tarasp ausgetragen. Gut belaufbare Alpenwiesen wechselten mit einem steilen Hang und dessen fein coupiertem Relief ab.
Am Sonntag wurde zur Königsdisziplin, der Schweizermeisterschaft in der Langdistanz, gestartet. Mit der Gondelbahn Scuol-Motta Naluns wurden die Läufer ins Wettkampfgebiet transportiert. Das vor allem im ersten Teil alpine Gelände war gut und schnell belaufbar. Dann wechselten die Teilnehmer jedoch in ein ruppiges, detailliertes und mit Fels und Steinen durchsetztes steiles Gelände, das von den Athleten kartentechnisch und physisch alles abverlangte.
 

Schnell unterwegs im neuen Klubdress

 Die beiden Vereine OLG Suhr und OLG Kölliken zeichneten verantwortlich für den diesjährigen Aargauer 3-Tage-OL, der auch zur Wertung des McDonalds Cup (Aargauer Schüler- und Jugendmeisterschaft) zählte. Der Auftakt erfolgte freitags in den frühen Abendstunden im Gebiet des Aarauer Binzenhofs mit einem spannenden Sprint, der einesteils auf ungewohntem Massstab im Wald stattfand, andererseits mit kniffligen Postenstandorten in den umliegenden Wohnquartieren aufwartete. Nicht alle Läufer konnten diesen Terrainwechsel gedanklich schnell umsetzen und so resultierten bereits zu Beginn des Wettkampfes selektive Laufzeiten.
 
Das am Samstag folgende Langdistanzrennen im Dägermoos forderte für eine optimale Routenwahl eine genaue Kartenarbeit. Die definitive Entscheidung fiel am Sonntagmorgen im Distelberg, rund um den Wildpark Roggenhausen. Hier galt es, beim Jagdstart die verlorenen Sekunden wieder Wett zu machen. Gestartet wurde mit den in den beiden ersten Etappen eingehandelten Zeitrückständen. So durfte sich als Sieger feiern lassen, wer als Erstes die Ziellinie überquerte.
 
 
 
Mehr als 4000 Teilnehmer reisten vergangene Woche nach Kopenhagen an die diesjährigen World Master Orienteering Championships (WMOC). In Alterskategorien von 35 bis 90 (bei den Damen) und 35 - 100 Jahren (bei den Herren) wurde in den Disziplinen Sprint, Mitteldistanz und Langdistanz um gute Klassierungen gekämpft. Die Schweizer vermochten dabei ein gewichtiges Wörtchen mitzureden und holten sich insgesamt 13 Medaillen, davon 5 goldene. Angeführt wurden sie von der zwar aus dem Elitekader zurückgetretenen, aber immer noch überragenden Spitzenläuferin Simone Niggli, die in allen Disziplinen ungeschlagen blieb (W40).
   
Auch der OLK Wiggertal war im Norden vertreten. Stefan Bolliger, Liestal, und Christoph Pel, Riken, gelang es, im Sprint-Qualifikationslauf im DTU Science Park von Horsholm die Karte trotz Wettkampfmodus sorgfältig zu lesen. Dies zahlte sich für die beiden aus und sie schafften es in den A-Final bei den M55, während einige gute Konkurrenten an dieser Hürde strauchelten. Noch 80 von insgesamt 284 Läufer dieser Kategorie liefen tags darauf in Kopenhagen um den Titel. Ein schnelles Rennen auf spannenden Bahnen rund um das Schloss Christiansborg und das dänische Parlamentsgebäude führte zu knappen Entscheidungen. Hinter dem neuen Weltmeister Lukas Jenzer aus der Schweiz lag Bolliger mit nur 9 Sekunden Rückstand auf dem Bronzeplatz. Für den ehemaligen Aarburger war dies nach dem Sprint-Weltmeistertitel vor zwei Jahren in Estland erneut eine Auszeichnung auf höchstem Niveau. Der Sprint-Spezialist Christoph Pel freute sich mit dem 21. Schlussrang über ein gelungenes, persönliches Spitzenresultat.
 
Herzliche Gratulation den beiden Läufern!
 
Erstmals an diesem Gross-Event wurden auch Medaillensätze über die Mitteldistanz vergeben. Der vorgängige Qualifikationslauf hatte die Teilnehmer auf die Feinheiten des sehr schnell belaufbaren Geländes in Küstennähe eingestimmt. Stefan Bolliger erreichte mit einem 5. Rang ein weiteres ausgezeichnetes Resultat. Im abschliessenden, kartentechnisch interessanten und physisch fordernden Finallauf bekundeten die Schweizer – mit Ausnahme von Simone Niggli - dann aber mehr Mühe, sich gegen die Übermacht der Nordländer in Szene zu setzen. Die nächste Chance für eine Revanche kommt bereits 2019 in Lettland.

Treffpunkt war wie meistens beim You Cinema in Oftringen. Auf alle Autos verteilt, fuhren wir zusammen nach Kölliken zum Waldhaus. Das Training ging gleich los. Es wurden verschiedene Schwierigkeitsstufen angeboten. So war für alle etwas dabei. Die Sonne wärmte schon kräftig auf, zum Glück waren wir im kühlen Wald.

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