Für die rund 500 Teilnehmenden am Fricktaler OL hatte die kurzzeitige Rückkehr des Winters am Sonntagmorgen einen Vorteil. Die Touristen im schönen Zähringerstädtchen, dem Schauplatz eines Sprint-OL's, hielten sich in Grenzen. Ein hohes Tempo in den malerischen Gassen und den pittoresken Winkeln der Altstadt war also möglich. Dass der WM-Medaillengewinner im Sprint, Andreas Kyburz, die Bahnen legte, zeigte einmal mehr, wie nah sich Spitzen- und Breitensport im OL gelegentlich sein können. 

 

Der OLK Wiggertal war gut vertreten und reiste mit einer grossen Schar motivierter Kids an den regionalen OL, der zugleich als 4. Lauf der Aargauer Schüler- und Jugendmeisterschaft (ASJM) zählte. Mit mehrheitlich Resultaten im Mittelfeld konnten nicht alle ihr Potential abrufen. Maxim Bertschi (Küngoldingen) sprintete als Zweiter bei H10 ins Ziel. Der Jüngste der Truppe hätte sich gerne eine längere und etwas schwierigere Strecke als Herausforderung gewünscht. Dass das schnelle Rennen dennoch seine Tücken haben konnte, erfuhr Annalena Zinniker (D12, Aarburg), die in der ASJM bereits zwei Läufe für sich entscheiden konnte. Zwar war sie sich bewusst, dass sie einmal falsch abgebogen war, aber erst bei der Auswertung stellte sich heraus, dass ein Posten in der Abrechnung fehlte.  Ihre drei Klubkolleginnen aus Aarburg, Julia Emmenegger, Claudia Wicki und Nadja Zeller schafften es aber alle in die Topten. Anina Schmid (D14, Aarburg) punktete als Fünfte und freute sich über ihr bestes Saisonergebnis.
Der Seetaler Schüler-OL, der als dritter Wertungslauf der Saison zur Aargauer Schüler- und Jugendmeisterschaft (ASJM) zählte, richtete sich vornehmlich an die jugendlichen regionalen Läuferinnen und Läufer, die in der Kantonswertung um wichtige Punkte kämpfen.
 
Die Organisation des Wettkampfs war unkompliziert; Besammlung und Garderobe befanden sich im Freien bei der Rehaklinik Barmelweid oberhalb Erlinsbach. Die junge Nachwuchskaderläuferin Claudia Walti vom OLK Argus übernahm die Aufgabe, für die verschiedenen Jugendkategorien die Bahnen im Wald unterhalb des Salhöhepasses auszutüfteln. Durch den vorausgegangenen Regen war der Wald zwar nass und in den steilen Partien rutschig, aber gerade rechtzeitig zu Wettkampfbeginn stoppte das Nass von oben.
 
Über 1800 OL Begeisterte reisten für die Schweizermeisterschaft über die Mitteldistanz nach Walliswil b. Wangen. Die OLG Herzogenbuchsee hatte keinen Aufwand gescheut, um eine tolle Freiluft-Infrastruktur auf die Beine zu stellen. Dazu sorgten die Gebrüder Severin und Florian Howald mit der Bahnlegung für einen Wettkampf, in dem alle alters- und niveaugerecht gefordert wurden. So war denn im flachen und gut belaufbaren Mittellandwald mit seinen vielen Vegetationswechseln eine exakte Karten- und Kompassarbeit unerlässlich.
 
19 Wiggertaler OL-Läufer waren mit von der Partie. Der routinierte Zofinger Hansruedi Schlatter navigierte konzentriert und sicher über seine H70 Bahn und holte sich den Meistertitel. Auch Stephan Bolliger präsentierte einen fehlerfreien Lauf und holte den Titel bei H55. Der junge Küngoldinger Maxim Bertschi (H10) zeigte ein beherztes Rennen und konnte für seine gute Leistung stolz die Bronzemedaille entgegennehmen. Eveline Husner (Staffelbach, DAL) verpasste das Podest um nur gerade 10 Sekunden. Die Aarburgerin Annalena Zinniker (D12) erlief sich den 8 Schlussrang.
 
Fast 700 OL-LäuferInnen trafen sich am Samstag in Konolfingen zur Schweizermeisterschaft im Nacht-OL. OL norska führte den Jubiläumsanlass im Hürnberg durch – notabene im gleichen Wald wie bei der ersten Durchführung vor 50 Jahren. Um das Wild möglichst zu schonen, wurden die Läufer innerhalb einer Stunde in verschiedenen Blöcken kategorienweise mit Massenstart in den Wald geschickt. Dies behagte den Nachtspezialisten, die vor allem die technische Herausforderung dieser Disziplin schätzen, nicht besonders. Doch mit diversen, in unterschiedlicher Reihenfolge anzulaufenden Schlaufen, waren die Wettkämpfer dennoch rasch auf sich alleine gestellt.
 
13 Mitglieder des OLK Wiggertal liessen sich das nächtliche Abenteuer nicht entgehen. Doch die üblicherweise ziemlich konstante und routinierte Truppe erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Nick Gebert, Zofingen, hatte die anspruchsvollste Aufgabe zu bewältigen und versuchte, sich auf der langen Elitestrecke gut zu verkaufen. Dies gelang ihm ausgezeichnet, bis er in Rennhälfte auf eine falsche Schlaufe abbog. Da er den Irrtum bald bemerkte, konnte er den Zeitverlust in Grenzen halten. Im hochdotierten Feld erreichte er mit dem 16. Rang ein respektables Ergebnis.
 
Rund 400 Wettkämpfer fanden den Weg nach Mühlethal, wo die Austragung des diesjährigen Wiggertaler OLs im Munihubel stattfand.
Die Bahnlegung des Wiggertaler OL’s übernahm der erst 18-jährige Nachwuchsläufer Christian Gafner aus Oftringen. Der Kantonsschüler investierte während Monaten viele Stunden in das Zusammenstellen der verschiedenen Bahnen und das Heraustüfteln der besten Postenstandorte. Mit dem Zofinger Hansruedi Schlatter stand ihm ein sehr erfahrener OL-Läufer zur Seite. Es galt, in 44 Kategorien spannende und den jeweiligen Fähigkeiten angepasste Routen zu erarbeiten. Danach folgte der Augenschein im Wald: 68 Postenstandorte mussten geprüft und markiert werden, bevor am Samstag die Postensetzer ihre Aufgabe in Angriff nahmen. Auch die anderen Ressorts leisteten viel Arbeit: Start- und Zielgelände, Wettkampfbeiz und die EDV waren bereit für die anreisenden Wettkämpfer.